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Kunst im Justizministerium

Kunst im Justizministerium (© Sächsisches Staatsministerium der Justiz)

Das Sächsische Staatsministerium der Justiz hat Anfang 1997 in dem in den Jahren 1892 bis 1894 von Max Isidor Krause und Karl Luis Florenz Schmidt als Amtsgericht Dresden-Neustadt errichteten Gebäude Hospitalstr. 7 eine dauerhafte Unterbringung erhalten. Das Gebäude gehört zu einem der letzten Bauten des Historismus in Dresden. Im Geschmack der Zeit griffen die Erbauer auf Stilelemente der späteren Neorenaissance zurück.

Das Gebäude hat eine bewegte Geschichte. Nach der Nutzung als Amtsgericht wurde es im Jahr 1923 von einer Abteilung des Sächsischen Innenministeriums bezogen; im Dezember 1924 zog das Sächsische Justizministerium ein. Nach der nationalsozialistischen Machtergreifung und dem damit einhergehenden Ende der Länderhoheit wurde das Gebäude im Jahr 1934 Sitz der Abteilung Sachsen und Thüringen des Reichsjustizministeriums. Daneben residierte von 1941 bis 1945 der Präsident des Sächsischen Oberlandesgerichts mit seiner Verwaltung im einstigen Amtsgericht. Unmittelbar nach der Besetzung Ostdeutschlands richtete die Rote Armee ihre Kommandantur in dem weitgehend von Zerstörungen verschont gebliebenen Gerichtsgebäude ein. Erst mit dem Auszug der GUS-Streitkräfte im Jahr 1992 konnte wieder über das Gebäude verfügt werden.

Im Jahr 1994 entwarfen die Architekten Kaplan, Matzke, Schöler & Partner den Plan für die Sanierung und Erweiterung des Gebäudes. Dem Altbau wurde auf der Rückseite ein moderner, von Glas und Metall geprägter Neubau angefügt. Zwei großzügige Foyers, die Licht durch konstruktiv reizvolle Glasdächer erhalten, prägen den Raumeindruck im Inneren.

Die »Kunst am Bau« wurde in den beiden Lichthöfen realisiert. Nach einem beschränkten Wettbewerb konnten die Künstler Günther Hornig und Thea Richter für die Gestaltung gewonnen werden. Auch auf die künstlerische Ausgestaltung der dem Publikum zugänglichen Gebäudeteile wurde großer Wert gelegt. Dabei wurden nicht nur Kunstwerke ausgesucht, die der Entstehungszeit des ehemaligen Amtsgerichts zuzuordnen sind, sondern auch Werke zeitgenössischer, zumeist sächsischer Künstler. Entscheidend war der Gedanke, den Alt- und Neubau auch künstlerisch zu verbinden. Typisch hierfür ist das »Riesenmikado« im südlichen Innenhof, der »Erinnerungsturm« im nördlichen Lichthof und das originalgetreu restaurierte Treppenhaus mit einem modernen Bilderzyklus von Michael Morgner.

Besonderer Dank gilt der Gemäldegalerie Neue Meister, der Skulpturensammlung, dem Stadtmuseum Leipzig wie auch dem Kunstfonds des Freistaates Sachsen als Leihgebern, aber auch dem Präsidenten des Landesamtes für Denkmalpflege Sachsen, Herrn Prof. Dr. Glaser, für seine Beratung bei der künstlerischen Ausgestaltung.