Mit Wirkung des 01.02.2025 tritt eine neue Besuchsordnung in der Justizvollzugsanstalt Zwickau in Kraft. Die neuen Besuchszeiten sowie die neue Besuchsordnung zum Download finden sie unter den folgenden Links:
Besuchszeiten für Behörden und Verteidiger
Geschichte
Rückblicke in die Vergangenheit sind angebracht, die Geschichte ist kein schlechter Lehrmeister.
Maxim Gorki
Rückblicken in die Vergangenheit des Strafvollzugs, dessen Geschichte gar als Lehrmeister begreifen? Welchen Sinn soll das machen?
Wir wollen den Versuch der Sinnhaftigkeit wagen und laden den Leser ein, uns auf Streifzüge durch das Königlich-Sächsische Landgerichtsgefängnis, die heutige JVA Zwickau - zu begleiten.
Quelle: Chronik der JVA Zwickau, 1999
JVA Zwickau ab 1899
Die Zwickauer Neuesten Nachrichten kündigen in ihrer Ausgabe vom 25.Oktober 1899 an:
»Am 1. November des Jahres wird das neue Gerichtsgefängnis seiner Bestimmung übergeben.
Der Bau des Gefängnisses währte etwa drei Jahre und kostete über 800 TM.«
Am 1. November selbst, der Chronist vermerkt für diesen Tag - einen Mittwoch - »eine ganz wunderbar milde, fast sommerliche Temperatur, dass sogar hier und dort noch einmal die Rosenstöcke zu blühen begannen«, können die Zwickauer in ihrer Zeitung lesen:
»Die neue Gefangenenanstalt wurde heute Morgen ½ 7 Uhr ihrer Bestimmung übergeben, indem sie mit den ersten Häftlingen belegt wurde. Die Anstalt hat 158 Zellen. Wir werden in einigen Tagen Gelegenheit nehmen, eine kurze Beschreibung des imposanten und mit aller modernen Einrichtung versehenen Gebäudes zu geben.«
Als sich schaulustige Zwickauer Bürger davon überzeugt hatten, dass »die Überführung der Gefangenen aus dem alten Gefängnis am Amtsgericht... ohne jeden Zwischenfall« erfolgt war, denn »zur Überwachung der Transporte waren auf den davon berührten Straßen mehrere Schutzleute postiert«, dürften sie dann mit Spannung auf diejenige Ausgabe der Zwickauer Neuesten Nachrichten gewartet haben, welche ihnen nähere Einblicke in das neue Königlich-Sächsische Landgerichtsgefängnis versprochen hatte.
Nach dem 9. November 1899 wusste der am Zeitgeschehen Interessierte schließlich, dass die neue Anstalt, »welche in gefängnistechnischer wie hygienischer Hinsicht Alles in sich vereinigt, was die Neuzeit auf diesem Gebiet gezeitigt hat«, dass »...hier für die Geschäfts- und Gefängnissräume Zentralheizungen, für die Wohnräume Ofenheizungen vorgesehen« sind und »die Ventilation bestens geordnet« ist.
Der Zwickauer Landbaumeister Georg Paul Kemlein schrieb sich als Schöpfer des Baus in die Geschichte des Sächsischen Gefängniswesens ein. Er baute auf einer Fläche von 0,43 Hektar das aus einem dreiflügeligen T-förmigen panoptischen Zellenhaus und dem Verwaltungsgebäude bestehende Gefängnis, welches im Norden an das kurze Zeit vorher errichtete Landgericht anschließt und mit diesem in seiner Architektur harmoniert.
Die bauliche Einheit erreichte Kemlein, indem er für die Fassaden beider Gebäude vorgeblendetes Klinkermauerwerk wählte, dessen schlichte rote Flächen mit der Plastizität der Schmuck- und Gliederungselemente aus ungefasstem Sandstein kontrastieren.
Mit dem Backsteinbau, mit der haltbaren und vergleichsweise billigen Klinkerbauweise setzte Kemlein im Übrigen auf allgemeine Zeitbedürfnisse und kam damit nicht zuletzt der Zwickauer Keramischen Industrie entgegen.
In den letzten 100 Jahren wurden am Gefängnisgebäude gelegentlich Erneuerungen und Modernisierungen vorgenommen. Das architektonische Außenbild blieb aber bis heute nahezu unverändert erhalten.
Informationen für Angehörige Inhaftierter
Angehörige sind eine unverzichtbare Unterstützung für die Gefangenen während der Haftzeit und auch wichtige Ansprechpartner für die Bediensteten der Justizvollzugsanstalt. Darüber hinaus ist uns bewusst, dass durch die Inhaftierung eines Familienmitgliedes bei den Angehörigen eine neue, manchmal sehr unerwartete und vor allem schwierige Lebenssituation entsteht. In dem Anliegen, nicht nur die Gefangenen, sondern auch die Lebenspartner, Kinder, Eltern und sonstige Verwandte zu unterstützen und mit ihren Fragen, Wünschen, Sorgen und Problemen nicht allein zu lassen, gibt es in der Justizvollzugsanstalt Zwickau zwei Angehörigenbeauftragte.
Wenn Sie sich als Angehörige über den Haftalltag informieren möchten oder einfach nur jemanden brauchen, der Ihnen zuhört, sind Sie eingeladen, sich mit Ihren Anliegen an Frau Krüger oder an Frau Häußer zu wenden.
Informationen und Gesprächsinhalte werden vertraulich behandelt.
Alle Belange des Datenschutzes werden beachtet.
Im Faltflyer zum Herunterladen werden die wichtigsten Erstinformationen für Sie bereitgestellt.
Die Angehörigenbeauftragten wollen Ansprechpartner für Familien und Lebenspartnern sein und das auch mit dem Blick auf eine langfristige und gute Entlassungsvorbereitung Ihres Angehörigen.
Informationen für Kinder Inhaftierter
https://www.wdrmaus.de/filme/sachgeschichten/gefaengnis.php5
Öffnungszeiten:
Sprechzeiten:
Mi 15:00 – 16:00 Uhr und nach Vereinbarung
Telefonische Erreichbarkeit
Mo 10:30 – 11:30 Uhr
und
Mi 15:00 – 16:00 Uhr
Telefon: +49 375 2723-150
Vorbemerkung
"Es ist notwendig, dem inhaftierten Elternteil und seinem Partner in einer besonders für sie eingerichteten Zeit die Gelegenheit zu geben, sich mit den Kindern und gerichtet nach deren Bedürfnissen, intensiver beschäftigen zu können... um schädliche Folgen der Strafverbüßung eines Elternteils für die Kinder zu vermeiden bzw. ihnen entgegenzuwirken und somit ihre besondere Belastung zu mindern."
Familienprojekt
Zielgruppe ist eine feste Gruppe mit max. 4 Gefangenen und max. 6 Kindern im Alter von 2 - 6 Jahren (Ausnahmen werden geprüft). Bei Untersuchungsaft ist die Genehmigung der Teilnahme durch den Gefangenen über die Staatsanwaltschaft oder das Gericht einzuholen!
Rahmenbedingungen sind ein eigens eingerichteter Familienraum über 20m² im Besuchsbereich mit einem großen, runden Kindertisch und Kinderstühlen, Wickelkommode, kindgerechten Bildern, Büchern und Spielen, Matten zum Toben, Wandtafeln, Bastel- und Malutensilien u.a.m.
Themen setzen die Gefangenen gemeinsam mit der das Projekt begleitenden Sozialarbeiterin in dem dafür geschaffenen zeitlichen Rahmen
(z. B. Puppentheater, Vorlesen, Malen, Basteln, freies Spiel).
Ein Netzwerk bestehend aus den Angehörigenbeauftragten, dem Gefangenenhilfeverein Zwickau e.V. und der Gefangenenmitverantwortung (GMV) begleitet das Projekt seit 2009.
Eine Auszubildende der BA Breitenbrunn hat das Familienprojekt im Rahmen ihrer Bachelorarbeit begleitet (Rebecca Seifert - "Die Stärkung von Handlungskompetenzen junger Väter im Strafvollzug am Beispiel konzeptioneller Familienarbeit der JVA Zwickau", Zwickau 2013).
Telefon: +49 375 2723-202
Telefax: +49 375 2723-103
Für jeden Gefangenen ist in der JVA Zwickau ein Konto angelegt, auf welches mittels Einzahlungsbeleg Geld überwiesen werden kann. Der Besitz von Bargeld ist im geschlossenen Vollzug nicht erlaubt.
Postalische Einsendungen von Bargeld sind unzulässig. Überweisungen können nur an die Landesjustizkasse Chemnitz erfolgen.
Empfänger: | Landesjustizkasse Chemnitz |
IBAN: | DE 5687 0000 0000 8700 1500 |
BIC: | MARKDEF 1870 |
Bankinstitut: | Bundeszentralbank Chemnitz |
Kundenreferenznummer: | 7092 0904 1280 JVAZ |
Verwendungszweck: | Name, Vorname, Geburtsdatum, Verwendung |
Transparenzhinweis:
Ab 1. Januar 2023 hat nach dem Sächsischen Transparenzgesetz jede Person auf Antrag Anspruch auf Zugang zu den bei einer transparenzpflichtigen Stelle verfügbaren Informationen, soweit keine Ausnahme gilt. Sobald die Sächsische Transparenzplattform im Internet errichtet ist, spätestens ab 1. Januar 2026, werden transparenzpflichtige Stellen zusätzlich verpflichtet sein, die in § 8 des Sächsischen Transparenzgesetzes genannten Informationen auf dieser Plattform zu veröffentlichen.
Die Justizvollzugsanstalt Zwickau ist eine transparenzpflichtige Stelle.