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Förderung der demokratischen Einstellung

© SMJusDEG I Daniel Meißner

Im Gespräch sein, zuhören, andere Perspektiven kennenlernen, gemeinsam Lösungen aushandeln – Demokratie wird stärker, wenn sie lebendig ist. Demokratie ist auch eine Frage des Erlebens: Wer positive Erfahrungen macht, ist eher bereit, sie mitzugestalten. Darum ist es uns wichtig, demokratische Einstellungen zu stärken, die Freude am Dialog zu entfachen und auf eine gute politische Bildung zu setzen.

Orte der Demokratie

Es gibt Orte, an denen sich Demokratie besonders gut spüren lässt. Na klar, Parlamente sind die offensichtlichsten. Aber auch darüber hinaus. Überall, wo Menschen sich treffen, um einen Ort gemeinsam auszubauen, zu renovieren oder zu verschönern, kann ein Ort der Demokratie entstehen. Seit kurzem fördern wir Projekte, bei denen nicht bloß eine kleine Gruppe Gleichgesinnter entscheidet, was – vermeintlich – gut für alle ist, sondern viele mit einbezogen werden. Wenn schwierige Anliegen demokratisch ausgehandelt werden, tragen gemeinsam getroffene Entscheidungen zu einer besseren Atmosphäre bei. Dabei geht es nicht nur um die großen politischen Fragen, sondern um die konkrete Gestaltung des Umfeldes und des Zusammenlebens. So wird der Spielplatz im Ort nicht nur schöner, sondern auch besser angenommen, weil alle mitgestaltet und mitentschieden haben.

Ein Ort der Demokratie ganz anderer Art ist die neue John-Dewey-Forschungsstelle für die Didaktik der Demokratie (JoDDiD). Hier werden vor allem für den außerschulischen Bereich der Jugend- und Erwachsenenbildung passgenau Methoden und didaktische Konzepte entwickelt und erprobt. Innovative wissenschaftliche Forschung stärkt sowohl die Demokratiearbeit als auch die politische Bildung. Die JoDDiD wurde im Herbst 2020 eröffnet und ist an die TU Dresden angegliedert.

Wegweisende Beispiele guter Bildungsformate

Natürlich gibt es in Sachsen bereits viele Projekte, die in diesem Bereich weiterdenken und Ideen weiterentwickeln. Sie verbessern auf vielfältige Art die didaktische Qualität politischer Bildungsarbeit für Demokratie. Und das ist auch gut so, weil wir dringend mehr wegweisende Beispiele guter Bildungsformate brauchen, um andere zu inspirieren, zu motivieren und zu ermutigen.

Gemeinsam erarbeitete Lösungen werden wir auch beim Thema NSU-Komplex brauchen, denn mit der Aufarbeitung sind wir als Gesellschaft noch lange nicht fertig. Anlässlich des zehnten Jahrestages der Enttarnung, die Deutschland erschütterte, haben wir einen Prozess gestartet, aus dem Konzepte für ein Dokumentationszentrum entstehen sollen. Ganz im Sinne des demokratischen Dialogs laden wir viele verschiedene Akteurinnen und Akteure ein, sich an diesem Prozess zu beteiligen. Wir wünschen uns, dass das Zentrum aus Orten besteht, an denen Menschen zusammenkommen, sich austauschen, diskutieren und erinnern.

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