1. Epoche 1904 - 1932
01.06.1904 Eröffnung des Hauses I für erwachsene Strafgefangene
05.06.1904 Einweihung der Anstaltskirche
01.07.1904 Eröffnung der Häuser II und III für Jugendstrafgefangene
Die Landesstrafanstalt Bautzen, 1900 bis 1904 im historisierenden Stil errichtet, war das bedeutendste Neubauvorhaben des sächsischen Vollzuges aufgrund der Reformbestrebungen des 19. Jahrhunderts. Mit 1092 Plätzen war sie eine der drei größten Einrichtungen des sächsischen Strafvollzuges. Die Gebäude der Anstalt hatten eine ästhetische Architektur. Es gab viele große Freiflächen sowie doppelreihige Alleen mit einer Gesamtlänge von ca. 1,3 km. Es ist anzunehmen, dass Bautzen als eine der bedeutendsten Anstalten und als schönste Anstalt in Sachsen sehr schnell bekannt wurde. Es gab mindestens zwei Fotopostkarten von der Anstalt. Der gesamte Jugendstrafvollzug für Männer über einen Monat Strafe wurde für Sachsen in Bautzen vollzogen und machte damit die Anstalt sachsenweit bekannt. Bis 1932, also fast drei Jahrzehnte, hatte die Anstalt einen reformerischen Ruf.
Viele Delegationen aus dem In- und Ausland besuchten Bautzen, um die progressive Vollzugsgestaltung kennenzulernen.