04.11.2022, 04:00 Uhr

Aufarbeitung NSU-Komplex: Wie weiter?

Exploring the Unseen - Ungesehenes sichtbar machen. Unter diesem Motto begann heute die internationale Friedenskonferenz »Build Peace« in Chemnitz.

Demokratieministerin Katja Meier ist Schirmherrin der Veranstaltung. Seit 2014 findet die Konferenz jährlich in wechselnden Ländern statt, in diesem Jahr erstmals in Deutschland.

Bis Sonntag, 6. November, treffen sich mehr als 300 Menschen aus über 40 Ländern in Chemnitz. Ihr gemeinsames Ziel: neue Wege finden, um Frieden und sozialen Zusammenhalt zu fördern.

Wir haben uns mit einem eigenen Workshop beteiligt: »Öffentliches Gedenken an Opfer rechtsterroristischer Gewaltstraftaten aus internationaler Perspektive«. Am 4. November vor elf Jahren hatte sich der Nationalsozialistische Untergrund (NSU) selbst enttarnt. Die deutsche Bundesregierung und der Freistaat Sachsen haben sich vorgenommen, ein Dokumentationszentrum zum NSU-Komplex zu entwickeln.

Vor einem Jahr hatte zu diesem Zweck Demokratieministerin Katja Meier einen Fördermittelbescheid in Höhe von 95.000 Euro an den RAA Sachsen e.V. übergeben.

Im geplanten Zentrum sollen Menschen die Möglichkeit haben, der Opfer des mörderischen Netzwerkes zu gedenken. Gleichzeitig sollen dort die Hintergründe der Morde aufgearbeitet werden.

Der Workshop diente nun dem Austausch von Erfahrungen zu öffentlichem Gedenken generell. Am Beispiel internationaler Gedenkstättenarbeit wollten die Akteurinnen und Akteure des geplanten NSU-Dokumentationszentrums lernen, welche Konzepte, Formate und Ansätze funktioniert haben und warum.

Darüber hinaus ist das Programm vielfältig. Drei Tage lang haben die Teilnehmenden die Möglichkeit, bislang ungesehene und nicht gehörte Perspektiven, Narrative und Geschichten von Menschen und Orten zu erkunden. Es geht vor allem um die Frage, warum einige Geschichten und Teile der Gegenwart oder Vergangenheit sichtbar sind, andere nicht.

Unser Rückblick auf »Build Peace« in Chemnitz
 

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