05.03.2021

Bundesrat: Katja Meier setzt sich für Familienzeit für Spitzenmanagerinnen ein

Ministerin Katja Meier von hinten fotografiert hebt die Hand im Bundesrat
© Bundesrat || Steffen Kugler

Frauen gehören in Führungspositionen genauso wie Männer. In der praktischen Umsetzung gibt es aber noch einiges zu tun.

Der Bundesrat hat in seiner heutigen Sitzung den Gesetzentwurf Frauen in Führungspositionen in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Dienst beraten. Auch auf sächsische Initiative fordert der Bundesrat die Einführung einer Familienzeit für Vorständinnen von Aktiengesellschaften und Genossenschaften sowie für GmbH-Geschäftsführerinnen. Nach derzeitiger Rechtslage können Frauen ihr Mandat als Vorständin oder Geschäftsführerin während Mutterschutzfristen oder zur Betreuung und Erziehung von Kindern nur abgeben und nicht ruhen lassen. Ein Anspruch auf Wiedereinstellung in diese Position besteht im Gegensatz zu Arbeitnehmerinnen nicht.

Eine faire Mischung aus Vielfalt und Chancengleichheit gehören zum wirtschaftlichen Erfolgsrezept von Unternehmen dazu. Trotz der 2015 eingeführten fixen Quote für Aufsichtsräte geht es noch besser, denn da wo es eine solche Quote nicht gibt, passiert auch oft nichts. Das sehen wir in den Vorständen von Unternehmen. Die Richtung, in die der Gesetzesentwurf der Regierung geht, ist daher richtig, es geht aber besser. Unsere Ziele, die Gleichstellungsministerin Katja Meier in der heutigen Sitzung des Bundesrats beleuchtet hat:
 

  1. „Mindestens eine Frau“ klingt nicht mehr so gut, wenn wir an Vorstände mit 8 Mitgliedern denken, wo nur eine Frau dabei ist. Deshalb fordern wir eine verbindliche Quote, statt vorgeschlagener Mindestbeteiligung für börsenorientierte Unternehmen.
  2. Die schon bestehende Quotenregelung ausweiten. Diese soll auch für weitere Unternehmen gelten.
  3. Sicherheit im Beruf. Familie und Job soll keine Entweder-oder-Entscheidung sein. Frauen, die in Mutterschutz bzw. Elternzeit gehen oder sich um ihre Angehörigen kümmern müssen, sollen ihre Position nicht verlieren. Unser Vorschlag: Familienzeit für Spitzenmanagerinnen.

 
Das letzte Thema haben wir bereits im letzten Jahr im Rahmen der Justizminister:innenkonferenz diskutiert. Unser Beschluss wurde leider bisher auf Bundesebene nicht aufgegriffen.

Zu dem Gesetzesentwurf betint Gleichstellungsministerin Katja Meier: "Auch Spitzenmanagerinnen verdienen eine gesetzlich geregelte Familienzeit. Sie sollen bei einer Schwangerschaft eine Pause einlegen dürfen, ohne um ihren Arbeitsplatz bangen zu müssen. Karriere oder Kind darf keine Entweder-oder-Entscheidung sein. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf gerade in der Führungsebene von Kapitalgesellschaften ist ein wichtiger Baustein, um Frauen Führungsverantwortung zu ermöglichen."

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