25.11.2021

Das SMJusDEG erstrahlt in orange

© Eric Münch

Auch in diesem Jahr beteiligt sich das Sächsische Staatsministerium der Justiz und für Demokratie, Europa und Gleichstellung  (SMJusDEG) an der internationalen Kampagne „Orange the World“. Auf Initiative des Dresdner Zonta-Clubs erstrahlte das Gebäude des Justizministeriums am Donnerstag, dem 25. November 2021, orange. Auf diese Weise setzen viele Orte und Initiativen weltweit ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen und zeigen Solidarität mit den Betroffenen. Die Kampagne findet jährlich am Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen statt.

„Orange the World“ wurde 2012 ursprünglich durch UN-Women initiiert und hat in Deutschland vor allem durch das Engagement der Union deutscher Zonta Clubs an Bekanntheit gewonnen. Durch das Anstrahlen verschiedener Gebäude in der Farbe Orange soll dem Thema Gewalt an Frauen Beachtung geschenkt, Solidarität mit den Betroffenen gezeigt und eine hellere Zukunft, frei von Gewalt, symbolisiert werden.

Für eine wirkliche Gleichstellung bedarf es jedoch weit mehr als das heutige Zeichen. Jeden Tag arbeitetet das SMJusDEG daran, Frauen und Mädchen ein Leben ohne Schmerz und Leid zu ermöglichen. Um Gewaltopfer zu unterstützen, wird bereits das Netz der Beratungs-, Hilfe- und Schutzeinrichtungen ausgebaut. Einer der Schwerpunkte im Bereich des Gewaltschutzes ist die Entwicklung von Projekten zur Umsetzung der Istanbul-Konvention. Um das zu erreichen arbeitet das SMJusDEG u.a. mit Kommunen und Nichtregierungsorganisationen zusammen. Zudem soll im kommenden Jahr eine sachsenweite Dunkelfeldstudie durchgeführt werden, um Daten zu Erfahrungen von Frauen mit häuslicher Gewalt, Stalking und sexualisierter Gewalt zu sammeln und zu analysieren. Gleichstellung ist nur möglich, wenn das Grundrecht auf körperliche Unversehrtheit für alle Geschlechter gewährleistet ist. Deswegen muss Gewalt an Frauen täglich und geschlossen bekämpft werden.

2020 wurden in Sachsen insgesamt 9.232 Fälle von Straftaten der häuslichen Gewalt erfasst, 324 Fälle mehr als im Vorjahr. Unter den registrierten 7.841 Opfern waren 5.130 Frauen oder Mädchen. Bei den Straftaten Nachstellung bzw. Stalking wurden laut Polizei Sachsen im Jahr 2020 insgesamt 1.087 Fälle erfasst, 37 mehr als im Vorjahr. Mehr als drei Viertel der 1.178 registrierten Stalking-Opfer waren weiblich.

Es sind lediglich die bei der Polizei gemeldeten Zahlen: Die Anzahl der Fälle ist in der Realität vermutlich noch höher. Bei weiteren Formen der geschlechtsspezifischen Gewalt zeigen Studien, dass das sog. Dunkelfeld besonders groß ist. Dies gilt bspw. für sexualisierte Gewalt, aber auch
Menschenhandel, Zwangsverheiratung oder Genitalverstümmelung.

Am Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen wird an die betroffenen Frauen und Mädchen erinnert. Neben den Zahlen sollten aber auch die häufig komplexen und weitreichenden Folgen für die Betroffenen und deren Kinder Erwähnung finden.
Neben den akuten körperlichen Verletzungen verursachen gewaltbelastete Beziehungen psychosomatische Erkrankungen, aber auch psychische Beeinträchtigungen wie Depressionen, Suizidgefährdung und Angstzustände.

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