Demokratie, Freiheit und Feminismus
Das Olga-Tokarczuk-Literaturfestival „Góry Literatury“ („Berge der Literatur“) Festival unter der Schirmherrschaft von Europaministerin Katja Meier
Am 16. Juli 2021 reiste Europaministerin Katja Meier zum Festival „Góry Literatury“ („Berge der Literatur“). Das 2015 ins Leben gerufene Festival ist auch bekannt als Olga-Tokarczuk-Literaturfestival, benannt nach seiner Gründerin. Aus dem lokalen Literaturevent ist mittlerweile ein internationales Mehrspartenfestival geworden – mit Film, Musik, Tanz, Workshops, Diskussionsrunden, geführten Ausflügen – und ein Forum für gesellschaftlich und politisch relevante Themen, die auch das Schaffen von Olga Tokarczuk prägen: Geschichtsbewusstsein, das Verhältnis von Menschen und Natur sowie Umweltschutz. Organisiert wird das Festival an mehreren Orten des Glatzer Landes durch die Stiftung der Literaturnobelpreisträgerin Olga Tokarczuk.
2021 übernahm die sächsische Staatsministerin der Justiz und für Demokratie, Europa und Gleichstellung, Katja Meier, die Schirmherrschaft des Festivals. Im selben Jahr erhielt es den Sonderpreis des Kulturpreises Schlesien. Neben dem Verbindungsbüro des Freistaates Sachsen in Breslau war auch das Kulturreferat für Schlesien am Schlesischen Museum zu Görlitz einer der Kooperationspartner der diesjährigen Ausgabe des Festivals.
Eröffnet wurde die Veranstaltung am 16. Juli auf Schloss Fürstenstein von der Nobelpreisträgerin Olga Tokarczuk, die die Bedeutung der Sprache für die heutige Zeit betonte: „Mir scheint, dass wir immer mutiger werden, die wichtigen, wesentlichen Dinge zu sagen, die wir in diesen schwierigen Zeiten so dringend brauchen", sagte die polnische Nobelpreisträgerin.
Der Veranstaltungsort Schloss Fürstenstein (heute Schloss Książ) in Waldenburg (heute Wałbrzych), ist das größte Schloss in Niederschlesien und das drittgrößte Schloss in Polen. Der ehemalige Stammsitz der Familie Hochberg ist eine der beliebtesten Touristenattraktionen in Niederschlesien. Monumental und wunderschön auf einem Felsvorsprung gelegen, schmiegt es sich in die Schlucht des Flusses Polsnitz.
Staatsministerin Katja Meier nahm dort teil an der Podiumsdiskussion „Feminismus, Gender und andere Monster" moderiert von der Feministin Prof. Magdalena Środa. Weitere Teilnehmerinnen der Debatte waren die Kommentatorin Katarzyna Kasia und die Feministin, Journalistin und Akivistin Beata Kozak aus Krakau.
Im Rahmen der Veranstaltung kam Europa- Gleichstellungs- und Demokratieministerin Katja Meier auch mit den polnischen und belarussischen Literaturnobelpreisträgerinnen Olga Tokarczuk und Swetlana Alexijewitsch ins Gespräch. Sie sind die beiden wichtigsten Stimmen in der Literatur ihrer Länder. Die Frauen diskutierten die großen Fragen der Zukunft: die Sicherung von Frieden, Demokratie, Freiheit und Feminismus in Europa.
„Es ist eine große Ehre für mich, mit Olga Tokarczuk und Swetlana Alexijewitsch im Gespräch zu sein. Diese beiden beeindruckenden Frauen sind Vorbilder, wie unsere Gesellschaft sie braucht. Mit ihrem Mut und ihrer intellektuellen Schärfe inspirieren sie die Menschen und gerade die Frauen in ganz Europa und darüber hinaus. Swetlana Alexijewitsch hat mit ihrem Werk ein bleibendes Zeichen für den Frieden, für die Demokratie und die Freiheit gesetzt. Ihre Aufarbeitung der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl hat mich als Atomkraftgegnerin tief bewegt. Olga Tokarczuk gibt den Frauen in Polen den Rückhalt, den sie gerade jetzt brauchen, wo das gesellschaftliche Klima von patriarchalem Reaktionismus bedroht wird“, sagte Staatsministerin Katja Meier.