Erinnern in Zeiten von Fake News

Vom 6. bis 9. Oktober fand in Dresden die Tagung „Erinnerungskultur digital“ statt.
Erinnern ist komplex. Die Zeitzeuginnen und Zeitzeugen der Diktaturen des 20. Jahrhunderts werden weniger und es stellt sich die Frage, wie deren Erzählungen und Zeugnisse präsent bleiben. Die Erinnerung der eigenen Geschichte, des eigenen Viertels, der Stadt, das Wissen vieler Einzelprojekte und Aufzeichnungen sollen besser visualisiert und miteinander vernetzt werden. Digitale Erinnerungskultur kann in Zeiten von Desinformation und Fake News zu Quellenkompetenz beitragen. Nur wie?
Zur Eröffnung der Tagung „Erinnerungskultur digital“ im Klemperer-Saal der SLUB hob Staatssekretärin Dr. Gesine Märtens die Bedeutung des ehrenamtlichen Engagements hervor: „Erinnern ist ein komplexer Prozess, den wir unter Zuhilfenahme von Medien aktiv gestalten können. Ehrenamtliches Engagement trägt dabei viel zum Transfer wissenschaftlicher Erkenntnisse bei, sie stärkt die Arbeit in der Praxis und macht uns zukunftsfähig.“
Die Tagung soll Auftakt sein für engere Kooperationen zwischen Institutionen und Initiativen. An zwei Tagen konzentrieren sich drei Panels und acht Workshops auf drei Schwerpunkte:
- Digitalisierung der Erinnerungskultur
- Digitale Vermittlung und Digitalität
- Wissen teilen, Menschen verbinden – Bürgerengagement für eine digitale Erinnerungskultur
Eingeladen waren neben Fachleuten auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Gedenkeinrichtungen, Vermittlerinnen und Vermittler historisch-politischer Bildung und digitaler Medienkompetenz, ehrenamtlich Engagierte, Citizen Scientists, Lehrende und Lernende an Schulen und Hochschulen, Entwicklerinnen und Entwickler von Softwarelösungen, Interessierte an digitalen Medien.
Die Tagung war eine Kooperationsveranstaltung des Sächsischen Staatsministerium der Justiz und für Demokratie, Europa und Gleichstellung mit der Sächsischen Landes- und Universitätsbibliothek (SLUB), der Sächsischen Bibliotheksgesellschaft (SÄBIG), der Stiftung Sächsische Gedenkstätten, der Sächsischen Landesarbeitsgemeinschaft "Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus", der Brücke-Most-Stiftung, der Sächsische Landeszentrale für politische Bildung (SLpB) und der TU Dresden.
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