Frauen in der Kommunalpolitik stärken: Sächsischer Frauenkongress.kommunal in Dresden

Wie können mehr Frauen für kommunale Ämter und Mandate begeistert werden? Welche Herausforderungen und Chancen gibt es für Frauen in der Kommunalpolitik? Wie kann eine gleichberechtigte Teilhabe von Frauen an Wahlämtern erreicht werden?
Diese und weitere Fragen standen im Mittelpunkt des Sächsischen Frauenkongresses.kommunal, der am 4. November 2023 in Dresden stattfand. Rund 120 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus verschiedenen Bereichen kamen zusammen, um sich über die Situation von Frauen in der Kommunalpolitik auszutauschen und Lösungsansätze zu erarbeiten.
Der Kongress war eine Initiative von uns in Kooperation mit dem Sächsischen Städte- und Gemeindetag (SSG) und mit Unterstützung des Deutschen Städte- und Gemeindebundes (DStGB). Ziel war es, Frauen für eine Bewerbung um ein kommunales Mandat oder Amt zu motivieren, insbesondere mit Blick auf die Kommunalwahlen in Sachsen im Juni 2024. Denn obwohl Frauen mehr als die Hälfte der Bevölkerung ausmachen, sind sie in der Kommunalpolitik deutlich unterrepräsentiert. Laut einer Studie des DStGB aus dem Jahr 2020 lag der Frauenanteil in den kommunalen Vertretungen in Sachsen bei nur 24,8 Prozent, der niedrigste Wert unter allen Bundesländern.
Um diese Situation zu verbessern, wurden auf dem Kongress verschiedene Faktoren beleuchtet, die Frauen den Einstieg und die Ausübung eines kommunalen Mandates oder Wahlamtes erleichtern können. In verschiedenen Workshops, Podiumsdiskussionen und Vorträgen wurden konkrete Beispiele, Best-Practice-Modelle und Handlungsempfehlungen vorgestellt und erarbeitet.
Gleichstellungsministerin Katja Meier betonte in ihrer Eröffnungsrede die Bedeutung des Kongresses für die Förderung von Frauen in der Kommunalpolitik: »Die Hälfte der Macht den Frauen! Das ist und bleibt das Ziel, denn in keinem Parlament sind Frauen zu gleichen Anteilen gleichberechtigt vertreten. Nur wenn Frauen genauso wie Männer in politischen Gremien mitwirken, können ihre Interessen und Lebenswelten auch gerecht berücksichtigt werden. Wir haben mit unserer Fachkommission zur gleichberechtigten Teilhabe von Frauen an Wahlämtern konkrete Schritte und Maßnahmen erarbeitet, wie wir das erreichen können. Wir brauchen eine nachhaltige Veränderung unserer politischen Kultur. Die Frauen haben das Interesse und die Bereitschaft zum Engagement. Wir müssen jetzt gemeinsam dafür sorgen, dass die Strukturen und die Rahmenbedingungen stimmen.«
Auch Bert Wendsche, Oberbürgermeister der Großen Kreisstadt Radebeul, betonte die Bedeutung des Kongresses für die Förderung von Frauen in der Kommunalpolitik.
Der Frauenkongress bot neben fachlichen Inputs auch Einblicke in die Erfahrungen von aktiven Kommunalpolitikerinnen. In vier Workshops konnten die Teilnehmenden eigene Ideen einbringen. Die Workshops widmeten sich den rechtlichen Rahmenbedingungen gleichberechtigter politischer Teilhabe, der Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Kommunalmandat, den verschiedenen Wegen in kommunalpolitische Ämter und Mandate und dem Potenzial der Europäischen Charta für die Gleichstellung von Frauen und Männern für die gleichberechtigte politische Teilhabe.
Weitere Informationen zum Sächsischen Frauenkongress.kommunal und zur Fachkommission zur gleichberechtigten Teilhabe von Frauen an Wahlämtern finden Sie auf unserer Gleichstellungs-Portal: gleichstellung.sachsen.de