12.10.2023

REVOLUTIONALE - Internationaler Runder Tisch 2023

© Sandrino Donnhauser

Die Demokratie- und Menschenrechts-Konferenz »Revolutionale - Internationaler Runder Tisch« ist ein wichtiges Format für Akteurinnen und Akteure aus unterschiedlichen Ländern, die sich für Demokratie und Menschenrechte einsetzen. Sie bietet einen Raum für Wissenstransfer, Vernetzung und Erzählung von Geschichten, die oft unterdrückt oder ignoriert werden.

Die diesjährige Revolutionale fand vom 9. bis 12. Oktober 2023 in Leipzig statt und stand unter dem Motto »Telling Stories«. Staatssekretärin Dr. Gesine Märtens lobte die Konferenz als eine besondere Gelegenheit, internationale Demokratie- und Freiheitsbewegungen zu unterstützen: »Der hier ermöglichte Wissenstransfer sowie die Chancen auf Vernetzung zwischen Menschenrechtsakivistinnen und –aktivisten aus verschiedenen Ländern, macht diese Konferenz so besonders. Vor allem die Situation in Osteuropa hinsichtlich autoritärer Entwicklungen zeigt, wie wichtig kritische Erinnerungskultur, das Lernen aus Transformationsphasen und zivilgesellschaftliche Beteiligung und Stärkung ist. Aus diesem Grund fördert das SMJusDEG seit diesem Jahr die Demokratie- und Menschrechts-Konferenz Revolutionale.«

Das Projekt „REVOLUTIONALE - Internationaler Runder Tisch (IRT) 2023“ ist ein Projekt der Stiftung Friedliche Revolution, eines autonomen zivilgesellschaftlichen Akteurs der historisch-politischen Bildung. Sein Handeln orientiert sich an den demokratischen Grundwerten, insbesondere der durch die namensgebenden Ereignisse von 1989 gewonnene Freiheit sowie ihrer Gefährdungen, z.B. durch die Rückkehr autoritärer und diktatorischer Ideen bzw. Regime, die zunehmende Eskalation der Gewalt, die beispielsweise der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine verkörpert, sowie Menschenrechtsverletzungen von Minderheiten, Korruption und das Zusammenwirken von Kapitalismus, Klimawandel und weiteren Fluchtursachen.

Bei dem Gesamtprojekt REVOLUTIONALE handelt es sich um eine alle zwei Jahre im Oktober stattfindende, internationale Demokratie- und Menschenrechtskonferenz, die gesamtgesellschaftliche Probleme und Herausforderungen benennen und sich für einen positiven Wandel einsetzen möchte. Ein besonderes Anliegen ist die Sensibilisierung einer breiten Zielgruppe für die Relevanz von demokratischer Teilhabe und Möglichkeiten der Mitgestaltung.

Am IRT treffen Aktivistinnen und Aktivisten aus unterschiedlichen Ländern aufeinander, die sich für Demokratie und Menschenrechte einsetzen. Auf diese Weise trägt der IRT zur Vernetzung der Akteurinnen und Akteure bei und verleiht ihnen und ihren Vorhaben Reichweite über staatliche Grenzen hinaus. Der IRT 2023 strebt dabei in förderungswürdiger Weise die Verbindung von politischen und künstlerischen Strategien an und ermöglicht den Austausch darüber in einem geschützten Rahmen. Daraus lassen sich vielfältige Multiplikationswirkungen erwarten. 

Unter dem Motto »Telling Stories« legt der IRT 2023 einen Schwerpunkt auf die Geschichten und Erfahrungen der Teilnehmenden. Gewürdigt wird damit der Einsatz mutiger Menschen für eine demokratischere, bessere Gesellschaft. Die sozialen Kontexte sind dabei sehr vielfältig, oftmals sind die Bedingungen des Engagements widrig – häufig wird dieses erschwert oder politisch verfolgt.

In der Fokussierung auf die Erfahrungen der Teilnehmenden liegt eine Neuerung des IRT 2023 gegenüber Vorgängerveranstaltungen. Die Konzeption greift die Erfahrungen vergangener Jahre, sowie die Rückmeldungen der Teilnehmenden und ihre Wünsche (u.a. nach mehr Freiräumen für Austausch und Vernetzung) auf und schafft dafür Rahmenbedingungen.

Eröffnet wird der IRT durch Keynote-Vorträge u.a. durch die Friedensnobelpreisträgerin von 2022, die Gründerin und Vorsitzende des Kiewer Center for Civil Liberties, Oleksandra Matiivchuk, die über die Bedeutung internationaler zivilgesellschaftlicher Solidarität sprechen wird. Daran anschließend bieten verschiedene Formate wie Runde Tische und Workshops, zahlreiche Gelegenheit sich über die eigenen Erfahrungen und Strategien auszutauschen, voneinander zu lernen und sich gegenseitig zu inspirieren. Das Programm wird flankiert durch ein vielfältiges Kulturprogramm, sowie Exkursionen in und um Leipzig, welche den Teilnehmenden zugleich vertiefte Kontakte zu lokalen zivilgesellschaftlichen Akteurinnen und Akteuren ermöglichen. Abschließend findet eine öffentliche Podiumsveranstaltung statt, welche die Potentiale und Hürden des angewandten Völkerrechts bei der Verfolgung von Kriegsverbrechen vor deutschen Gerichten erörtert.

Mit geeignet erscheinenden Ansätzen verfolgt der IRT 2023 damit die folgenden Ziele:

  • Stärkung zivilgesellschaftlichen Engagements und Empowerment der Teilnehmenden
  • Sichtbarmachung und Würdigung ihrer Arbeit und jeweiligen Arbeitskontexte
  • Wissensvermittlung und Inspiration der Teilnehmenden untereinander und mit interessierten Gästen aus der Leipziger Stadtbevölkerung
  • öffentliche Aufmerksamkeit und Interesse für zivilgesellschaftliches Engagement sowie die Geschichten und Erfahrungen der Aktivistinnen und Aktivisten herstellen
  • Netzwerkarbeit: Vernetzung der Teilnehmenden untereinander und mit dem REVOLUTIONALE-Büro, sowie mit Medienschaffenden, gesellschaftlichen Akteuren und politischen Entscheidungstragenden Deutschland, Ausbau des Netzwerkes
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