26.10.2022

Spätschicht in der JVA Görlitz

© SMJusDEG I Daniel Meißner

Justizministerin Katja Meier begleitete eine komplette Spätschicht in der Justizvollzugsanstalt Görlitz. Für gewöhnlich ist bei den Besuchen in den Justizvollzugsanstalten nicht genug Zeit und Raum vorhanden, das gesamte Aufgabenspektrum zu erleben. »Mir war deswegen wichtig, eine ganze Schicht zu begleiten, um die Vielfalt der Aufgabenbereiche unmittelbar miterleben zu können«, erklärte die Ministerin.

Der Besuch ist auch ein Zeichen des Respekts und der Anerkennung gegenüber den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Strafvollzug. Denn die engagierten Kolleginnen und Kollegen nehmen 365 Tage im Jahr eine gesamtgesellschaftlich bedeutsame Aufgabe wahr. Bei der Arbeit an der Basis geht es um sehr viel mehr, als täglich die Haftraumtüren auf- und zuzuschließen. Dass die Beamtinnen und Beamten des allgemeinen Vollzugsdienstes für die Betreuung, Versorgung und Beaufsichtigung von inhaftierten Personen zuständig sind, das wissen wohl die Meisten. Was das konkret heißt, das schauten wir uns vor Ort an. Die wichtigste Erkenntnis: die Kolleginnen und Kollegen sind vor allem Betreuende und Ansprechpersonen für alle Lebenslagen. Sie beaufsichtigen nicht nur die Gefangenen und sorgen jeden Tag für die Sicherheit. Sie unterstützen die Gefangenen auch, ob beim Verfassen eines Briefes an die Familie oder an die Behörde oder als Vertraute, Schlichter oder Mediatorinnen und Mediatoren. Und sie arbeiten unter enormem Druck: nichts darf schiefgehen oder verwechselt werden, z.B. bei der Medikamentenausgabe oder in sicherheitsrelevanten Situationen.

All das dient einem wichtigen Ziel: der Resozialisierung. Das ist das oberste Ziel des Justizvollzugs. Dafür gestalten wir einen modernen Vollzug, der nicht vergisst, dass Menschlichkeit und Behandlungsorientierung die entscheidenden Faktoren für den Erfolg sind. »Mich beeindruckte zu sehen, wie hochmotiviert das großartige Team der JVA Görlitz an diesem Auftrag mitwirkt«, betonte die Ministerin abschließend.

Die Justizvollzugsanstalt Görlitz wurde in den Jahren 1863 - 1865 als Gerichtsgefängnis auf dem nördlichen Teil des Postplatzes hinter dem Neubau „Königlich Preußisches Landgericht“ errichtet. Im Jahr 1909 wurde das Gebäude um einen Kreuzbau nach amerikanischem Vorbild erweitert. Die Justizvollzugsanstalt verfügt über 209 Haftplätze im geschlossenen Vollzug. In der JVA arbeiten insgesamt 97 Bedienstete. 

Aufgrund der innerstädtischen Lage ist die Justizvollzugsanstalt Görlitz allseitig mit Außenwänden benachbarter Gebäude umwehrt.

 

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